Begegnungszonen in Österreich
Sammlung & Dokumentation


Wien – Mariahilfer Straße: Begegnungzone Ost

1060/1070 Wien


Kurzbeschreibung


Die innere Mariahilfer Straße verbindet, als eine der bekanntesten Einkaufsstraßen Wiens, die Innere Stadt mit dem Westbahnhof und erstreckt sich über eine Länge von 1,8 km. In den Jahren 2014 und 2015 wurde sie zur Fußgänger- und Begegnungszone umgebaut. Der Kernbereich zwischen Kirchengasse und Andreasgasse ist als Fußgängerzone (Zulieferverkehr vormittags gestattet) gestaltet, die angrenzenden Bereiche – bis zum Getreidemarkt bzw. bis zur Kaiserstraße – sind als Begegnungszonen ausgewiesen.

Die Begegnungszone Ost ist zwischen Getreidemarkt / Museumsplatz (Museumsquartier) und Rahlstiege als Gegenverkehrsbereich eingerichtet, wobei sich auf Seite der ungeraden ONr Lade- und Taxizonen befinden. Der Abschnitt von der Rahlstiege bis Kirchengasse wird als ca. 6,5 Meter breite Einbahn stadtauswärts geführt, wobei das erste Teilstück mit ca. 3% ansteigt. Es besteht ein Halte- und Parkverbot auf der in Fahrtrichtung gesehenen linken Seite. Halten – also das Abstellen des Fahrzeuges bis zu 10 Minuten oder für die Durchführung von Ladetätigkeit – ist auf der Seite der geraden ONr an den gekennzeichneten Stellen erlaubt (gebührenpflichtige Kurzparkzone).
In der Begegnungszone ist die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h verordnet, wodurch das Queren der Straße erleichtert und die Verkehrssicherheit erhöht wird. In der angrenzenden Fußgängerzone gilt Schrittgeschwindigkeit.

Rad fahren ist - auch gegen die Einbahn - in der gesamten Mariahilfer Straße erlaubt und hat sich bisher als attraktiv herausgestellt. Eine Raddurchfahrt in bewegten Bildern durch die Begegnungs- und Fußgängerzone im Zeitraffer finden Sie hier.

Zwischen der Capistrangasse und Kirchengasse verkehrt die Autobuslinie 13A, welche auf Höhe Mariahilfer Straße 34 eine barrierefreie Haltstelle in der Begegnungszone Ost hat.

Mit der niveaugleichen Neugestaltung erhielten Fußgängerinnen und Fußgänger mehr Platz zum Flanieren, Gehen und Verweilen. Mehrere neue Sitzmöbel in unterschiedlichen Größen und Formen wurden teilweise mit integrierter Bepflanzung errichtet. Zudem befindet sich auch ein Wassertisch auf Höhe Mariahilfer Straße 23 in der Begegnungszone.

Text: www.walk-space.at


Lagekarte


Angegebene Kriterien

Kategorie der StraßeGemeindestraße
Typ / UmfeldWohnen
Geschäfts- / Zentrenbereich
Länge der Begegnungszoneca. 740 Meter
Erlaubte Geschwindigkeit20 km/h
Verkehrsaufkommen MIV1100 DTV
(Abschätzung Walk-space.at, Höhe ONr. 51)
Verkehrsaufkommen Rad3800 DTV
(Abschätzung Walk-space.at, Höhe ONr. 51)
Verkehrsaufkommen Fuß57000 FG-Frequenz
(Abschätzung Walk-space.at, Höhe ONr. 51)
Öffentlicher VerkehrBus
Längsverkehr
Parken vorgesehenNein
Einbahn vorhandenJa, mit Radfahren gegen die Einbahn
Längsneigung größer als 2%Ja
Elemente für Aufenthaltsqualität- Neue Möblierungselemente mit teilweise integrierter Bepflanzung
- Beibehaltung des bestehenden Baumbestandes - neue wasser- und luftdurchlässige Oberfläche für die Baumscheiben
- Mehr Platz für Fußgängerinnen und Fußgänger
- Schaffung konsumfreier Zonen und neuer Aufenthaltsbereiche
- Wassertisch, Trinkbrunnen
- Verschiebung der Schanigärten Richtung Straßenmitte (neues Schanigartenkonzept)
- Fahrradabstellanlagen, Citybike Station
- Belastungen durch Lärm und Abgase nahmen spürbar ab
Bauliche Gestaltung- Niveaufreie Ausgestaltung der gesamten Fläche
- Granit- und Betonpflasterplatten gliedern den Raum
- Abbau der zahlreichen Verkehrsschilder
- Barrierefreiheit durch ebene Ausführung. Zudem wurde ein taktiles Blindenleitsystem sowie taktile Querungen im Kreuzungsbereich Kirchengasse und Museumsplatz installiert. Darüber hinaus wurden Querungshilfen mit Rot-Gelb-Ampeln in den Bereichen Stiftgasse, Capistrangasse und Karl-Schweighofer-Gasse eingerichtet.
Öffentlichkeitsarbeit / BürgerInnenbeteiligung / PartizipationIm Rahmen des Umgestaltungsprozesses fand ein umfassender begleitender Dialogprozess statt. Bürgerinnen und Bürger hatten die Möglichkeit mit PolitikerInnen und ExpertInnen ins Gespräch zu kommen und Anregungen zum Verkehrskonzept zu deponieren. Anschließend fand im Februar 2013 eine AnrainerInnen-Befragung statt. Im Rahmen der Detailplanungen wurde der Informations- und Beteiligungsprozess fortgesetzt.

Details siehe:
- Plattform Dialog-Mariahilferstrasse
- Stadt Wien Werkstattbericht 143 - 2014 "Beteiligungsprozess Mariahilfer Straße"

Sozialwissenschaftliche Evaluierung: Link
Sonstige relevante ProjektdetailsLadezonen für Lieferverkehr (einheitliches Ladezonenkonzept), Behindertenparkplätze, Taxistandplätze sind im Bereich der Begegnungszone mittels Bodenmarkierung gekennzeichnet.
Gratis WLAN zählt ebenfalls zu den Neuerungen.

Abhängig vom Wochentag und Abschnitt sind täglich zwischen 25.000 und 70.000 Passantinnen und Passanten auf der Straße unterwegs.

Die Begegnungszone ist öffentlich gut erreichbar mit:
U2 Station Museumsquartier
U3 Station Neubaugasse / Stiftgasse
Autobus 13A Station Neubaugasse (Richtung Hauptbahnhof) bzw. Station Mariahilfer Straße / Stiftgasse und Station Kirchengasse (Richtung Alser Str., Skodagasse)
Autobus 14A Station Neubaugasse
Nachtbuslinie N71

Beteiligte Dienststellen: Stadt Wien: MA 19, MA 21, MA 28, MA 33, MA 34, MA 41, MA 42, MA 46 sowie Bezirksvorstehung für den 6. und 7. Bezirk, Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer Wien
Video

Ansprechperson/Kontakt:

InstitutionStadt Wien, MA 28 - Straßenverwaltung und Straßenbau,
Stadt Wien, MA 46 - Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten


Begegnungszonen in Österreich wird erstellt und betreut von Walk-space.at – der Österreichische Verein für FußgängerInnen
mit Dank an die KooperationspartnerInnen und FördergeberInnen